Mittwoch, 4. Februar 2015

Jahresrückblick 2014 Teil I/II



Ich weiß, ich weiß, eigentlich kommt der Jahresrückblick für 2014 etwas spät, da ich vollauf mit meinen Vorbereitungen für Leipzig beschäftigt war, aber: Mein Gott, was war das für ein Jahr? Es sind viel zu viele – vor allen natürlich schöne Dinge – passiert, um darauf nicht einzugehen.

Sei es die wunderschöne Märchenlesung im Dieckmanns Hof, aber auch die tragische Herzinfarktslesung dort. Ich durfte die letzten Unknown und das leider wohl auch letzten Spaceritter bereichern. „Werke eines großen Meisters“ wurde im Traumstundenverlag mit einem wunderschönen Schmucksatz veröffentlicht, ich habe Post aus Leipzig bekommen und wurde zudem mit einem wunderschönen Weihnachtsgeschenk bedacht. Außerdem ist 2014 das Jahr, was mir definitiv ein neues Markenzeichen eingebracht hat: Den wundervollen Lesemantel, der mir von Sabine Deutsch – Inhaberin des Modelabels Namore – auf den Leib geschneidert wurde. Nicht zu vergessen die beiden langen Nächte der Autoren, in Mülheim und in Gelsenkirchen, die Weinlesen und das Weihnachtszimmer. Aber alles schön der Reihe nach...

Diesmal will ich den Jahresrückblick auch zweigeteilt gestalten. Hier nun, der erste mit viel Text und die dazugehörigen Zeitungsartikel, den zweiten mit vielen Bildern und weiteren Impressionen wird dann darauf folgen. Es muß ja nicht immer alles auf einmal sein, nicht wahr?

Aber lasset die Rückschau beginnen:
Märchenlesung WAZ Gladbeck, Vorankündigung Unknown WAZ Oberhausen, Magisches Trapez, WAZ Bottrop

Das erste große Highlight des Jahres war wohl die Märchenlesung in Dickmanns Hof (Gladbeck). Und dieser Meinung bin nicht nur ich, ich bin mir sehr sicher, daß sie für alle Beteiligten einer der Jahreshöhepunkte war. Eine wunderschöne Location. Abseits in einer wäldlichen Gegend gelegen, liegt das Anwesen der Dieckmanns. Durch einen großen Garten kommt man in das nicht gerade als klein zu bezeichnende Haupthaus. Vorne ein riesiger Schankraum, hinten ein ebenso großes wunderschön nostalgisch eingerichtetes Bauernzimmer mit Klavier, einer rustikalen Bauerntruhe und großen Ölgemälden an den Wänden. Alles so, wie man sich die gute Stube eines wohlhabenden Bauerns aus dem frühen letzten Jahrhundert vorstellt. Die Hauptorganisatoren Halina Monika Sega und Petra Dieckmann haben mit viel Fleiß und Liebe, eine herrlich anheimelnde Atmosphäre geschaffen. Kein Wunder also, daß sich die von nah und fern heranströmenden Besucher auf Anhieb pudelwohl fühlten. Auch die Presse ließ sich nicht lange bitten, und widmet dieser Lesung – ebenso beeindruckt wie der Rest der Anwesenden – einen über halbseitig großen Artikel mit einem wunderschönen Foto. (Schaut einmal oben in der Zeitungsartikelcollage.) Immer wieder von kleinen Kammermusikstücken und kurzen lukulischen Pausen unterbrochen, hatte ein jeder Autor einen unheimlichen Spaß, seine Texte vorzutragen. Kein Wunder, die Besucher des bis auf den letzten Platz gefüllten Dieckmanns Hof hingen uns förmlich an an den Lippen und hatten sichtlich viel Spaß an den dargebotenen Geschichten. Die Stimmung war phänomenal. Privat, fast schon intim und anheimelnd, wie bei einer Wohnzimmerlesung und das obwohl die weit über 50 Besucher jeden Platz in Beschlag genommen haben, der dort irgendwo zu finden war. Einfach eine wunderbare, perfekte und runde Lesung.
 

Ihr habt es sicherlich schon alle mitbekommen, aber ich sage es euch trotzdem nochmals voller Stolz: "Werke eines großen Meisters" ist im Mai mit einem wunderschönen Schmucksatz versehen (der nach Möglichkeit auch im eBook Verwendung fand). Im Traumstundenverlag erschienen. Wer es noch nicht mitbekommen hat, hier ein kleines Video, über das jetzige Layout meines Buches:


Ich kann nur sagen: Es ist immer wieder herrlich sein neues Buch in den Händen zu halten und wenn es dann noch so schön aussieht, umso besser. Um das mit euch vernünftig feiern zu können, hat der hier schreibende Buchpapa, einen kleinen Trickfilm als Buchtrailer erstellt, dem Michael Wisniewski von MWM-Productions dann auch noch eine wunderschöne Melodie spendiert hat. Aus nostalgischen gründen und weil ich immer noch auf diesen Trailer stolz bin, gibt es ihn hier nocheinmal zu sehen:


Zudem habe ich mir noch eine wunderschöne Releaslesung gegönnt, zu der ich Leser, Mitautoren und Freunde in die Narrenstube geladen habe. Es wurde ein richtig toller Abend, fand nicht nur ich, sondern auch alle anderen Anwesenden. Wie ihr zum Beispiel beim Artikel von Anastasia Ana Tell nachlesen könnt:




Nun wird meine kleine Jahresrückschau leider ernster, denn wie ich schon angedeutet habe, gab es da noch diese Herzinfarktlesung auf Dieckmanns Hof. Eigentlich, hatte die Lesung, die unter dem Motto „Sommergeflüster“ stand, wieder ähnlich viel Charme, wie die Märchenlesung zu Anfang des Jahres. Besucher, Autoren und Organisatoren waren wieder voller Begeisterung bei der Sache. Wir Autoren haben es wieder geschafft die Zuhörer vollends in unseren Bann zu ziehen. Doch dann, als Claudia Hönig die zweite Pause gerade mit einem wunderschönen Mittelalterlied ausklingen lassen wollte, faßte sich ein älterer Herr plötzlich mit röchelnder Atmung ans Herz. Schnell wurden Atmung und Kreislauf schwächer, und waren bald, wenn überhaupt, so kaum noch zu vermerken. Wir haben ihn nach einer kurzen Schrecksekunde zu Boden gelegt und veranlaßt, daß der Krankenwagen gerufen wurde. Beatrix Petrikowski hat sich um die Herzmassagen gekümmert Betina Döbnitz saß zu seiner Linken und ich hatte seine Beine zu fassen bekommen und habe nicht nur versucht, sie möglichst oben zu halten, sondern auch nach Kräften zu bewegen, so daß das Blut im Oberkörper und der Kreislauf in Schwung gehalten wurde. Auch die anderen Autoren haben sich vorbildlich verhalten, haben zum Beispiel draußen eine Kette gebildet, damit der Krankenwagen diesen recht abgelegenen Ort auch wirklich finden konnte. Ich könnte nun sagen, daß wir alles richtig gemacht haben und auch wirklich stolz auf uns sein können, aber in diesem Moment fühlt man sich einfach nur hilflos. Man sieht wie der Mann blau anläuft, seine Zunge anschwillt, sich Schaum vor seinem Mund bildet. Man versucht die Atemwege freizuhalten, sich gegenseitig Mut zuzusprechen. Trotzdem, zwölf endlos wirkende Minuten lang – bis endlich der Krankenwagen eintraf – und obwohl wir wußten, das wir einiges richtig machten, haben wir uns verloren gefühlt. Es fällt mir auch jetzt nicht leicht darüber zu schreiben, auch wenn ich viele Menschen an diesem Tag erleben durften die in einer Ausnahmesituation einfach das Richtige taten, gehört dieses Ereignis zu jenen, an die ich mich nicht so gern erinnere. Hätte ich nicht das Gefühl, daß es zu meiner Chronistenpflicht gehört, dies in meinem Jahresrückblick mit einzubauen, ich hätte gar nicht darüber geschrieben. Und dies obwohl diese Geschichte eigentlich ein Happy End hatte. Petra Dieckamann hat nämlich – wie sie mir erzählte – den Bruder des Mannes getroffen. Seinem Bruder ginge es wieder gut und er wurde aus dem Krankenhaus entlassen. Er bedankte sich noch für die zahlreiche Hilfe. Beiden hätte der Abend sehr gut gefallen und wenn noch einmal ein solches Event auf dem Dieckmannshof anstehen würde, würden auch beide gerne wieder vorbeikommen. Immerhin! ;)

So, zurück zu angenehmeren Themen, auch wenn dort bei dem ein oder anderen Ereignis, durchaus ein wenig Wehmut mitschwingt:

So durfte ich zu Gast, auf der letzten Unknown (eine Messe für Selfpublisher, Nachwuchsschriftsteller und Kleinverlage) sein, die auf der – von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärten – Zeche Zollverein stattfand. 3 Tage voller anderer netter Autoren und sympathischer Besucher. Auch meine Verlegerin war zu Gast. Ich durfte meinen dritten Lektoren Martin Gehring kennenlernen und so war mit Georg Sandhoff, Martin Gehring und Britta Wisniewski tatsächlich einmal alle drei Lektoren, die „Werke eines großen Meisters“ korrigiert und lektoriert haben anwesend. Außerdem habe ich noch ein kleines Video von meiner Lesung gewonnen. Extra für diese Lesung hat sich Sabine Deutsch dann auch ins Zeug gelegt und mir meinen Lesemantel – teils in einer Nacht und Nebel Aktion – auf den Leib geschneidert. Vielen Dank dafür, er ist wunderschön geworden und ich werde ihn in Ehren halten. Ich habe ihn buchstäblich am Abend vor der Lesung erst bekommen, konnte dann aber – am nächsten Tag, richtig Eindruck mit ihm schinden. Ja, mein Lesemantel war eines der Highlights auf der Unknown und wird sicherlich auch in Leipzig für einiges Aufsehen und ein paar neidische Blicke sorgen. Durch einen so wunderbar geschneiderten Mantel moralisch gestärkt, und dank der technischen Unterstützung von Ina Tomec, die mir u.a. ihren Beamer zur Verfügung gestellt hat, damit mein Buchtrailer vor der Lesung an die Wand geworfen werden konnte, habe ich – wie ich glaube – eine sehr schöne Lesung hinbekommen. Und auch, wenn meine kleine Showeinlage vor der Lesung leider nicht auf dem Video gelandet ist, da ich dabei wohl ein oder zweimal aus dem Kamerabild gelaufen bin,dürft ihr trotzdem gerne mal reinschauen und Impressionen sammeln, wie denn eine Lesung von mir aussieht:



Vielen Dank für die toll organisierte Unknown an Familie Dammann, Ina Tomec, Uwe Bernds und Astrid Korten.
Fürweitere Impressionen Berichte von Gerda Bruske, Anastaisa Ana Tell und ein Video von Annette Gwozdz:














Und auch die Spaceritter, die mit ihrem bunten Treiben immer ein Jahreshighlight waren, gingen wohl in ihre letzte Runde. Trotzdem hatte ich noch einmal drei tolle Tage in einer herrlichen Atmosphäre, mit vielen bunt gekleideten Gestaltenund mindestens ebenso vielen bekannten Gesichtern. Man könnte durchaus von einem kleinen Spaceritterfamilientreffen sprechen. Diesmal konnte ich auch mit meinem Lesemantel in einer quasi Gewandung erscheinen, und habe selbst unter den „verkleideten Gestalten“ für einiges Aufsehen sorgen können.
Ach ja, schön war das Spaceritter. Auch wenn diesmal die Star Wars Jungs leider auf einer zeitgleich stattfindenden Convention waren und uns nur am Samstag ihre Aufwartung gemacht haben. Und auch, wenn leider am Sonntag die Besucherzahlen sehr mau waren, was wohl einer der Gründe war, der zum Aus der Spaceritter geführt hat. Egal: Das Spaceritter war immer Lebensfreude pur. Nicht nur ich habe es stets als eines der Jahreshighlights empfunden. Nicht nur mir wird es fehlen. Ein paar schöne Impressionen werdet ihr im nächsten Jahresrückblick durch die Fotos bekommen. Danke an das Team der Niebuhrg und Holger Hagemeier für ein tolles Festival, an dem ich teilhaben durfte.

Spaceritter-Ankündigung Coolibri, Weihnachtsmarkt Niebuhrg WAZ Oberhausen


So, genug des Abschiednehmens und des Trübsalblasenes, ich hatte ja auch ansonsten viele schöne Lesungen.

Da waren zum Beispiel die beiden langen Nächte der Autoren, einmal in der Fünte in Mülheim und einmal im Garten von Angela Polowinski in Gelsenkirchen. Und auch diese zählen zu den jährlichen Highlights, die ich erleben darf. Draußen, in einem lauschigen Sommerabend, bei angenehmer Atmosphäre in fast schon verwunschenen Gärten mit netten Autorenkollegen und tollen Musikern lesen zu dürfen ist einfach etwas besonderes. Findet auch das zahlreich erscheinende Publikum. Und selbst der auf der Lesung in Gelsenkirchen einsetzende Sommerregen, der uns alle immer wieder unter den extra dafür gespannten Planen trieb, hatte seinen Charme und konnte keinesfalls die Laune trüben. Glaubt mir: Wenn Autoren unter sich mit dem Rumblödeln anfangen, ist gute Laune garantiert.
Für ein paar Impressionen aus der Mühlheimer Nacht der Autoren hat Anja Olmert mit einem kleinen Video sorgen können. Und zur Gelsenkirchener Nacht der Autoren gab es sogar einen kleinen Zeitungsartikel, den ihr weiter unten finden könnt.

Was gab es noch? Die Weinlesen von Jürgen Friedmann und Sabine Deutsch waren auch etwas besonderes. Ich hatte das Glück, gleich an zweien teilhaben zu dürfen. Einmal mit Ina Tomec und einmal habe ich die Weihnachtslesung mit musikalischer Unterstützung von Sabine Deutsch bestreiten dürfen. Eine tolle Lesung habe ich auch mit Lars Albrecht im leider nicht mehr existierenden Cafe am Trapez hingelegt. Wie ihr in einem wunderbaren Zeitungsartikel(siehe Collage ganz oben) und auch in einem Bericht von Hans-Jörg Lack auf Lokalkompass nachlesen könnt.



Auch der Weihnachtsmarkt auf der Niebuhrg und das dazugehörende Weihnachtszimmer sind immer wieder etwas besonderes. Dort wurde auch meine Lesung von Weihnachtsork von Sven Kreienkamp mitgefilmt. Wer noch einmal in eine blutrünstige Weihnachtsstimmung geraten will, darf ihn sich gerne noch einmal anschauen:


 Auch wurden hier teile von meinem Weihnachtsgeschenk gefilmt. Das mir von Freunden, Lesern und Mitautoren unter Federführung von Lisa Saur gestaltet wurde. Vielen Dank dafür, ich war sehr gerührt und freue mich immer noch sehr darüber.


Tja und sonst? Sonst gab es noch den Brief aus Leipzig. Hach, ich freu mich schon darauf, dort auszustellen. Aber das, werdet ihr dann erst nächstes Jahr zu sehen bekommen.

Der Westen Collage: Lesung Cafe Stilbruch Gladbeck, Sommergeflüster Dieckmanns Hof Gladbeck, Lange Nacht der Autoren Gelsenkirchen
So, genug zurückgeblickt für einen Tag. Das nächste Mal gibt es dann lauter Fotos auf die Augen.

Euer,
Kleckser