Montag, 24. März 2025

Aus dem Nähkästchen geplaudert 2

 Tata, tadadata , tadada!


Habt ihr auch immer das Titellied von Game of Thrones im Ohr, wenn ihr an die Serie denkt? Ein richtiger Ohrwurm. Aber um Game of Thrones soll es heute ja eigentlich gar nicht gehen. 😉


Also: Warum möchte ich eine Lanze für Game of Thrones und deren Macher und Autoren brechen?

Na ja, nehmen wir mal mein letztes Buch, also das, das jetzt gerade in der Überarbeitungsphase ist und um dessen Namen ich noch ein kleines Geheimnis machen möchte. 😉 Das sollte ursprünglich schon ein wenig anders werden, mit wesentlich mehr ironischem Abstand und damit auch wesentlich mehr Gags. Mein Grundgedanke war ursprünglich mal: Wie würde ein Buch aussehen, wenn ich mich an aktuellen Trends orientiere? Also habe ich mir – mehr aus Spaß als irgendwie ernst gemeint – Gedankenspiele darüber gemacht, wie so ein Buch aussehen würde. Ganz plötzlich haben mir aber die Ideen, die ich dazu hatte, eigentlich recht gut gefallen. Auch und wohl vor allem, weil da eine ganze Menge Ironie und Witz mit dabei war. Natürlich wollte ich aber trotzdem mir selbst treu bleiben und das Ganze mit sehr viel Ironie und Witz gestalten. Aber irgendwie haben mir die Charaktere – einfach so und ohne mich zu fragen – einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie sind einfach zu gut geworden, zu sympathisch, und ich fing an, sie ernst zu nehmen. Tja, und Ernst und Humor beißen sich ja dann doch irgendwie. Nicht falsch verstehen: Ich mochte die Charaktere von Anfang an, und je mehr das Buch vorranschritt, umso mehr mochte ich sie. Ja, und da habe ich also mehr und mehr den Abstand zu den Charakteren fallen lassen und sie immer ernster genommen. Das hat den ursprünglichen Charakter des Buches dann doch mehr verändert, als ich ursprünglich vorhatte. Nicht, dass ich denke, dass das Buch dadurch gelitten hat. Es hat – im Gegenteil – dadurch andere Qualitäten gewonnen. Aber der lieb gemeinte Seitenhieb auf aktuelle Trends ist dadurch schon ein wenig sanfter und zahmer geworden, als gewollt. Stattdessen ist dadurch ein Buch entstanden, das mehr durch die Charaktere definiert wird als durch meinen humorigen Versuch, einen augenzwinkernden Kommentar zur Trendliteratur zu schreiben. Ja, ja, es ist sogar eine Liebesgeschichte ins Zentrum des Buches gerückt, oder zwei, oder … nein, Stopp, drei sind es definitiv nicht. Tja, euer Kleckser und Liebesgeschichten, wer hätte das gedacht? 😁
Einige mögen jetzt sagen, dass die Kunst dadurch gelitten hat. Mag sein, aber da mein anderes Buchprojekt, von dem ich gerade einen Probedruck angefordert habe, total artsy-fartsy ist, stört mich dieser Punkt jetzt tatsächlich recht wenig. Und ja, dieses andere Buch ist sehr … Ihr werdet sehen! Euer Kleckser hat sich jedenfalls wie verrückt und wild in diesem Buch ausgetobt, und dadurch ist ein Buch entstanden, das ich persönlich wahnsinnig schön finde. Ein Buch, in dem ich vollkommen meine Komfortzone verlassen habe, und das gerade deshalb etwas wirklich Besonderes, völlig Anderes und vielleicht sogar noch nie Dagewesenes darstellt. Die Zielgruppe dieses Buches wird das bestimmt bestätigen, aber da das Buch auf andere Weise so absolut anders und tatsächlich noch viel verrückter ist als alle anderen Bücher, die ich bisher geschrieben habe, muss ich jetzt erst noch erfahren, wer diese Zielgruppe nun eigentlich ist. 😇



Und was hat das nun mit Game of Thrones zu tun?

Ich will vor allem damit zum Ausdruck bringen, dass auch Autoren nur Menschen sind, bei denen nicht alles so klappt, wie sie sich das vorstellen.

Die Showrunner von Game of Thrones sind nun in die 8. Staffel Game of Thrones gegangen. Vielleicht waren sie auch einfach nur ausgebrannt und sie wollten nach 7 Jahren nun so langsam endlich mal was anderes machen (Star Wars *räusper*). Sollte letzteres der Punkt sein, so wäre das auch nicht gerade die feine englische Art, aber die Rechnung haben sie ja bekommen.

Und sie sind ja auch nicht die einzigen, denen so etwas passiert. „Prinz der Drachen", eine Serie, die ich sehr geliebt habe und die mit Aaron Ehasz einen Avatar-Showrunner hatte, ist zum Schluss ja leider auch ein wenig die Luft ausgegangen. Ich meine: Sie ist zum Ende hin nicht schlecht geworden, aber vergleicht man sie mit dem, was sie davor war, dann leider doch wesentlich schlechter.


Und dass George R. R. Martin sein „Buch von Feuer und Eis" nun wohl nicht mehr beenden wird, ist sehr tragisch. Aber könnt ihr euch den Druck vorstellen, dem der Mann ausgesetzt ist, sobald er sich an dieses Projekt setzt? Ich nicht mal ansatzweise, und ich möchte es auch nicht können. Aber immerhin schon genug, um zu verstehen, dass doch kein halbwegs normaler Mensch Bücher unter diesem Druck schreiben kann, oder seht ihr das anders? Leider ein Schicksal, das auch „Die Königsmörder-Chroniken" von Richard Dreyfuss teilt. Schade, ich hätte so gern gewusst, wie diese Geschichte ausgeht. So wunderschön poetisch und immer wieder tief und philosophisch, wie sie war. Und von dieser Geschichte gibt es nicht mal eine Fernsehserie, also nicht mal ein schlechtes Ende. Tja, was will man machen?

Ihr jedenfalls genießt bitte das schöne Wetter und verfallt bitte nicht allzu sehr den düsteren Wolken, die überall in der Welt aufploppen. Lasst euch nicht von Hass und Hetze anstecken und werdet mir bitte keine Arschlöcher. Genießt das Leben, es ist viel zu kurz, um es nicht zu tun. 

Ich wünsche euch: Tragt ein bisschen Sonnenschein im Herzen,

Euer Kleckser.

Montag, 10. März 2025

Aus dem Nähkästchen geplaudert 1


Nur, dass ihr schon einmal Bescheid wisst und nicht verwundert seid:
Dieser Beitrag ist zweigeteilt. Der heutige Blogpost geht um die Vorgeschichte (genauer um Game of Thrones), der nächste Beitrag geht dann um mein Schreiben und meine Sicht als Autor auf den heute erklärten Sachverhalt. Einmal, um hier über GoT zu diskutieren (wenn ihr das möchtet, ihr seid dazu herzlich eingeladen), und im nächsten Beitrag dann über meine Sicht und meine persönlichen Erfahrungen (wo ich dann wirklich einmal aus dem Nähkästchen meiner Autorenerfahrungen reden werde). Natürlich auch, um euch nicht mit einer Wall of Text zu überfahren. Und – ich gebe es ja zu – um noch ein wenig mehr Content zu haben. Bei dem schönen Wetter will man ja nicht nur Blogbeiträge schreiben. 😊
Also, los geht’s:

 Vor kurzem hatte ich eine Diskussion über das Ende von „Game of Thrones" und das deren Showrunner da schlampig gearbeitet haben und das wohl Martin es bei dem jetzigen Tempo wohl nicht mehr schaffen wird seinem Epos wohl doch noch ein vernünftiges Ende zu verpassen und wir mit diesem dahingeschluderten Ende wohl nun leben müssen.


Als Erstes mal: Das Grundende finde ich gar nicht mal so schlecht. Dass Daenerys dem Wahnsinn verfällt und dass „das Spiel um den Thron" nur dadurch beendet werden kann, dass die an die Macht kommen, die sich nicht für Macht interessieren, das hat durchaus literarische und philosophische Qualitäten. Es hinterfragt unter anderem, ob man lieber Führerfiguren folgen soll oder seinen eigenen Idealen. Und tatsächlich wurde dieses Ende mit seinem philosophischen Unterbau schon von Staffel 1 an aufgebaut. Der Wahnsinn, der in jedem Targaryen schlummert und von dem auch scheinbar plötzlich ihr großer Vorfahr betroffen war, wurde da schon groß und breit vor uns ausgerollt. Denerys’ Hang zur Grausamkeit, der immer wieder von ihren Beratern abgemildert wurde, war immer mal zu sehen und hat sich auch gelegentlich (in kleinen und auch größeren Grausamkeiten) Bahn gebrochen. Also das Ende selbst ist in meinen Augen völlig in Ordnung, wohl durchdacht und sogar gut. Auch wenn es wohl so manchem Daenerys-Fan (verständlicherweise) nicht gefallen wird. Aber der Weg dahin … Nun ja …

Wenn man sagen würde, er wäre mit dem Holzhammer erzählt worden, das wäre noch eine nette Umschreibung.
Aber mal der Reihe nach: Game of Thrones wird ab Staffel 5 eigentlich graduell schwächer. Also seitdem die Showrunner sich von den Romanvorlagen entfernen (mussten). Dinge, die vorher noch mit Witz und Verstand gelöst wurden, sind auf einmal wesentlich platter. Und das beschränkt sich nicht nur auf die Dialoge von Tyrion Lannister. Ganze Storystränge haben auf einmal nicht mehr den gleichen Witz und Charme, den sie vorher hatten, fühlen sich teilweise falsch an und sind nicht mehr so intelligent gelöst. Das Ganze ist nicht nur mir aufgefallen, dazu gibt es ganze Videos im Internet, deshalb kürze ich das an dieser Stelle mal ab.


Staffel 8 ist aber nochmal eine andere Hausnummer von Ausnahme. Bis zum Ende von Staffel 7 war die ganze Serie nämlich immer noch ganz ansehnlich, entfernte sich nur immer mehr von dem Niveau der ersten 4 Staffeln. In Staffel 8 stimmte aber wahnsinnig viel nicht mehr. Der erste große qualitative Einbruch und wohl auch der größte Tiefpunkt der Serie ist wohl „Die lange Nacht". Als endlich die Armee der Untoten vor den Toren Winterfells steht. Also DER Augenblick, der schon seit den ersten Augenblicken der ersten Folge der Serie aufgebaut wurde und in diesem Teil völlig verhunzt wird. Die ganzen Kampftaktiken machen einfach keinen Sinn, eine unlogische Szene folgt der nächsten, und dass Arya den Nachtkönig besiegt, haben sich beide Charaktere eigentlich verdient, aber das Ganze ist viel zu einfach und unbefriedigend. Einer der größten Storystränge in GoT wurde einfach mal und wirklich schlecht verheizt, damit nun der Rest erzählt werden kann. Tja, und der war dann auch nicht so der Knüller, oder? Einige Storystränge werden einfach fallen gelassen, andere wahnsinnig hastig erzählt, und obwohl Daenerys’ Grausamkeit immer wieder thematisiert wird, erscheint der Moment, wo sie mit dem Drachen wendet um … (wer es gesehen hat, weiß es schon, den Rest will ich diesen Moment nicht spoilern), als unheimliche Zäsur der Geschichte. Nicht falsch verstehen, dass der Augenblick so überrascht und schockiert, ist erst mal gut. Aber man hätte ihn auch in dieser Staffel ein wenig aufbauen und unterfüttern sollen, um nicht einen solchen Deus-ex-machina-Moment zu haben. Haben die anderen Staffeln dieses Verhalten nämlich immer wieder angedeutet, war in dieser Staffel davon nichts zu sehen und das ist ein wenig … nun, wenig. Es wird in dieser Staffel scheinbar gar nicht wirklich auf das Ende hingearbeitet.


Und doch will ich ein bisschen eine Lanze für die Showrunner und auch für Martin brechen. Aber warum? Nun, weil man als Autor nicht nur eine Maschine ist, aber dazu komme ich dann in meinem großen Finale. Bleibt zu hoffen, dass ich es nicht so versemmele wie die Showrunner, was?


Ich wünsch euch was, bleibt euch selbst treu und genießt die Sonnenstrahlen, so ihr denn könnt.

Euer Kleckser

Donnerstag, 2. Januar 2025

Frohes neues Jahr


 


Ich wünsche euch alles Gute im neuen Jahr und bleibt mir ja gesund.

Ja, ich weiß, einiges lässt uns jetzt schon in Sorge für 2025 verfallen und schwarze Schatten kündigen sich am Horizont an. Immer komplexere Themen verleiten zu immer einfacheren Antworten und Wut und Hass greifen immer mehr um sich. Deshalb hoffe ich, dass ihr weiterhin der Wahrheit verpflichtet bleibt und nicht die Hoffnung verliert. Glaubt mir, Hass ist nie eine Antwort. Lasst sie nicht in euer Herz hinein oder eure Taten beeinflussen. Lasst euch nicht von denen aufhetzen, die unsere Gesellschaft spalten wollen und auf ganze Gesellschaftsgruppen herabschauen. Lasst uns lieber das Miteinander wählen und uns nicht gegeneinander aufhetzen. Ich hoffe, ihr werdet euer Glück im Privaten finden. Ich habe mir da einiges vorgenommen und hoffe, dass meine kleine Familie hier ihr Glück findet.


Auch für mich selbst und in schriftstellerischer/künstlerischer Hinsicht habe ich mir (wie ihr vielleicht ja schon mitbekommen habt) einiges vorgenommen. Deshalb mal ein kurzer Blick in die Vergangenheit zu einer kleinen Animation, die ich damals gebastelt habe:


Na, wer kennt sie noch? Für mich sind das schöne Erinnerungen an den Traumstunden-Verlag und an Britta Wisniewski, die meinen schriftstellerischen Werdegang ja für ein paar Jahre begleitet hat. Danke dafür, liebe Britta. Nun, den Traumstundenverlag gibt es nicht mehr und „Werke eines großen Meisters" derzeit leider nur als teures Hardcover. Ich habe vor, das wieder zu ändern und es auch wieder als Paperback sowie als E-Book neu herauszubringen. Einfach nur, um mir selbst eine kleine Freude damit zu machen. Und ja, wie ihr wisst, gibt es auch ansonsten vieles, was ich mir für dieses Jahr vorgenommen habe, ihr dürft also gespannt sein. Ich jedenfalls bin es und ich blicke in vielen Dingen tatsächlich recht positiv in die Zukunft. Ich hoffe, wir haben alle ein möglichst tolles Jahr. Ich wünsche euch alles Gute.

Euer Kleckser.