Mittwoch, 8. Oktober 2025

Von Instagram gelöscht

 

Für alle, die es schon immer interessiert hat: So sieht es aus, von Instagram deaktiviert zu werden. Was gerade zum jetzigen Zeitpunkt ein bißchen blöd ist, ist, dass ich doch alle, die es wollten, mit auf meine Reise nach Frankfurt nehmen wollte. Und ja, es ist schon ein wenig passiert, ich habe ein paar Postkarten gedruckt und ein paar Besorgungen für Frankfurt gemacht. Ich werde alle, die daran interessiert sind, auch darüber informieren. Dann halt erst mal ohne Instagram und Threads. Schade, aber kann man nicht ändern.


Aber was habe ich Schlimmes getan?

Ich will es euch sagen: Ich bin böse! Ich weiß zwar nicht, warum, aber ich bin böse. Furchtbar böse! Sprich: Ich habe KEINE Ahnung. Ich habe weder öffentlich noch in den PMs jemandem etwas getan oder sexuelle Inhalte verbreitet. (Ich schlimmer, schlimmer Pursche!) Ich habe keine automatisierten Posts verbreitet oder Programme benutzt, die so etwas tun. Aber scheinbar gibt es einen wirklich guten Grund, mich zu bannen. Denn sonst würden sie es ja nicht tun. Ich meine, mein Vergehen muss ja epische Ausmaße gehabt haben: Erst hieß es, bei mir würde Botverdacht vorliegen. Dann hieß es, ich würde gegen die AGBs verstoßen, nun heißt es, ich hätte gegen die Gemeinschaftsstandards verstoßen. Sprich: Ja, ich muss ziemlich böse sein. Und diese Welt dann auch noch über meine nervigen Bücher zu informieren. Das geht doch nicht, das gehört ja wohl bestraft. Na ja, vielleicht habe ich es auch ein wenig übertrieben. Aber mich gleich zu bannen, nur weil ich „Wortmalerien des Werdens“ zum 2. schönsten Buch der Welt gekürt habe? Habt ihr denn so gar keinen Humor, liebe Meta-Bots? Ach ja, Bots und Humor, war da nicht irgendwas?
Aber so oder so: Computer machen doch keine Fehler, die suchen sich garantiert die richtigen raus, um sie angemessen aus dem digitalen Social-Media-Gedächtnis zu streichen. Und das scheinen immerhin viele verdient zu haben, denn: Nein, ich bin nicht der Einzige, dem das passiert ist. Nur eine kleine Suche und schwupps, habe ich viele Leute gefunden, die da im Netz ihr Leid klagen. Hobbyfotografen, die ihre Bilder mit der Welt teilen wollten, genau wie Leute, die über dieses Netzwerk schon seit über 10 Jahren socialisen und nun vielleicht den Kontakt zu Tante Trudi für immer verloren haben, alle waren sie Instagram wohl scheinbar zu böse. Alle beteuern ihre Unschuld, alle behaupten, sie hätten nichts gemacht. Aber na ja, man kann im Netz ja viel erzählen. Und welcher Täter gesteht schon seine Schuld ein? Sie sind bestimmt genauso schuldig wie ich! Also: Zack, zack, zack, weg mit dem Lumpenpack! Lasset uns das Urteil dieser heiligen Bots nicht anzweifeln. Und lobpreiset Instagram für seine gerechten Taten.


Aber darf Instagram das denn so einfach?

Ganz ehrlich:

NÖ! Dürfen sie nicht. Das sagt zumindest der Bundesgerichtshof in einem Urteil vom 29. Juli 2021. Und dann gibt es da auch noch diesen Digital Service Act, der das Ganze zu EU-Recht macht. Und Digital Service Act, also DSA, das klingt für einen deutschen Rollenspielnerd wie mich doch erst mal nach einer prima Sache. Habe nun also erst mal Einspruch gegen diese Entscheidung eingelegt und wenn sich da nichts ändert, dann wende ich mich an die Bundesnetzagentur. Mal schauen, was die dazu sagen. (Danke Verbraucherzentrale für die allumfassende Aufklärung.) Mal schauen, was da so passiert. Drückt mir die Daumen, dass ich euch auf Instagram und Meta bald wieder auf den Keks gehen kann und darf.

Ich wünsch euch alles Gute, werdet mir nicht gesperrt und bleibt mir gewogen,

Euer Kleckser

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