Mittwoch, 25. März 2009

Momentaufnahme

Christopher schloß seine Augen und spülte in tiefen Zügen die morgendliche Frühlingsluft in seine Lungen. Bevor er – betört vom Blütenduft – seinen Blick schweifen ließ und sah wie die Sonne eifrig dabei war, den Himmel mit einem wunderschönen blau zu überziehen. Die Vogelschar erwachte langsam aus ihrem Schlaf und stimmte in das Konzert der Lärche mit ein. Vor ihm wogen in bunten Tupfen eine herrliche Blütenpracht aus Mohn- und Rittersporn im Gersteacker hin und her. Er wußte, daß die Blüten nur so herrlich dufteten und prächtig aussahen, weil sie Bienen anlocken wollten, doch das war ihm grade ganz egal. Ihm war, als hätte Gott höchstselbst dies alles nur für diesen einen Augenblick geschaffen. „Carpe Diem!“, sagt er zu sich selbst, „Carpe Diem!“, als er die Arme ausbreitete und mit gespreizten Fingern die Getreideähren erfühlend, damit begann durch das Gerstefeld zu schreiten.

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